19.10.2024 - Raubwürger im Schopflocher Moor

 

Christian Schöttner konnte am 19.10.2024 im Schopflochrer Moor eine Raubwürger beobachten und fotografieren, der bereits im vergangenen Jahr hier zu Gast war.

Bilder: NABU-Gruppe Teck Christian Schöttner

 

 

04.10.2024 - Herbstzeit ist Salamanderzeit

 

Wenn sich im Herbst die Blätter verfärben und von den Bäumen stürzen, der nasskalte Regen einen lieber zu Hause auf dem Sofa verweilen lässt. Dann ist es wieder soweit: die Salamanderzeit ist gekommen und es können in unseren Wäldern am Albtrauf wieder die kleinen Lurche beobachtet werden. Leider sind sie mittlerweile durch die Salamanderpest BSAL extrem gefährdet. Daher ist es enorm wichtig die Populationen zu schützen und zu bewahren. Zum Glück wurde BSAL in BaWü noch nicht nachgewiesen - hoffen wir das es so bleibt!

Bilder und Text: Christian Schöttner

 

 

14.09.2024 - Die farbenprächtigsten aller Vögel zu Besuch in Dettingen

 

Äusserst seltene Überraschungsgäste hielten sich letzten Samstag zur Mittagszeit im Bereich Burghof in Dettingen auf. Es waren etwa 30 Bienenfresser (Merops apiaster) , die erst lange umherflogen und sich dann zur Rast in den Streuobstwiesen oberhalb der Weinbergstrasse einige Stunden niederließen. Er sieht aus, als kommen die etwa 30 cm großen Vögel aus den Tropen: der Bauch- und Brustbereich ist türkis, Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien sind rostbraun, die Flügel ebenfalls, über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Wenn er auch diesen erschreckenden Namen hat, so müssen die Bienenzüchter nicht gleich in Panik geraten: auf seinen Speisezettel stehen zwar auch Bienen, aber auch weitere Großinsekten wie Hummeln, Wespen, Hornissen, Libellen usw. Nachdem er ein Insekt mit seinem langen, nach unten leicht gebogenen Schnabel gepackt hat, fliegt er zunächst zu einer in der Nähe gelegenen Sitzwarte, beispielsweise zu einem Ast. Dort wird das gefangene Insekt mit kräftigen Hieben auf die Unterlage getötet, wobei die Giftdrüse mit dem  Stachel entfernt wird, um dann die Beute verschluckt oder an die Jungen verfüttert werden. Es ist ein Zugvogel, der zum Überwintern bis in das südliche Afrika fliegt. Der Bienenfresser gehört zu den Arten, die vom Klimawandel profitieren. Deshalb trifft man ihn in den vermehrt auch in Deutschland wie zum Beispiel am Kaiserstuhl an, wo er an manchen Stellen sogar schon in für ihn typischen kleinen Brutkolonien auftritt. Dafür benötigt er die typischen Lösswände, in die er seine über einen Meter langen Brutröhren gräbt, an deren Ende sich ein etwa fußballgroßer Brutkessel befindet.  

Text und Bild: Heinz Schöttner, NABU-Gruppe Teck

 

 

Wanderfalken am Gelben Fels

Die Wanderfalken am Gelben Fels sind Ende Februar schon sehr aktiv mit der Balz. Trotz einsetzendem Schneesturm, Regen und starkem Wind haben sie sich nicht davon abbringen lassen. Es ist immer wieder ein großartiger Moment dem Ereignis zuzusehen. Hoffentlich wird es wieder etwas mit der Brut und Aufzucht der zukünftigen Falken.

Bilder: NABU-Gruppe Teck Christian Schöttner

 

 

Bergfinken - Spektakel auf der Schwäbischen Alb

Im Januar und Februar 2024 konnte Christian Schöttner ein Spektakel auf der Alb bei Jungingen genießen und dokumentieren. Es ist ein unfassbarer Moment, wenn ganz grob 3 Millionen Bergfinken minutenlang über einen hinweg fliegen um ihren Schlafplatz aufzusuchen. Zuerst sammeln sie sich in den Buchenwäldern ringsherum, dann geht es auf einmal los und die Massen erheben sich und steuern den sicheren Nadelwald als Nachtquartier an. Natürlich sind Wanderfalke, Habicht und andere Prädatoren mit von der Partie und haben es, trotz der Massen, nicht unbedingt leicht an Beute zu kommen.

Bilder: Christian Schöttner

 

Beobachtung von ziehenden Kranichen

7. November 2023. Derzeit kann sich bei uns im Albvorland für interessierte Vogelbeobachter der Blick zum Himmel oder die Ohren zu spitzen, lohnen. Die letzten Tage konnten mehrfach größere Trupps mit von Ost nach West überfliegende Kraniche beobachtet werden. Oft hört man schon ihre Rufe bevor sie zu sehen sind.

So konnten am Samstag 4. November um 11:15 Uhr 118 Kraniche im NSG Wiestal mit Rauber beim Überflug beobachtet werden. Am Sonntag 5. November um 17:00 waren es 29 Kraniche über Jesingen, am Montag 6. November um 15:00 Uhr 67 Kraniche über der Jesinger Halde und am Dienstag 7. November um 13:30 Uhr insgesamt ungefähr 200 Kraniche in mehreren Trupps über Notzingen.

Über Deutschland ziehen Vögel des westeuropäischen Zugweges von ihren Rastplätzen in Norddeutschland und Schweden kommend zu den Rastplätzen nach Nordfrankreich. Sie verlassen dabei Deutschland über Rheinlandpfalz und das Saarland. Deshalb konnten ziehende Kraniche bei uns bis vor ein paar Jahren so gut wie nie beobachtet werden. Erst seit wenigen Jahren entwickelt sich eine neue Zugstraße in Süddeutschland, wo Kraniche im nördlichen Alpen-Vorland nach West in Richtung Frankreich ziehen. Vermutlich kommen die Kraniche von dem ungarischen Rastplatz Hortobagy.

Für diejenigen die mehr über die Zugwege, die Rastplätze, die Herkunft oder die Überwinterungsgebiete der Kraniche erfahren möchten, empfehlen wir die Internetseite www.kraniche.de des NABU-Kranichzentrums. Für die aktuellen Kranichbeobachtungen die Internetseite www.ornitho.de.

 

Bilder: NABU Teck Dieter Ilg

 

 

Waldrapp in Jesingen gesichtet

Am 24.04.2023 entdeckte Dieter Ilg in Jesingen einen Waldrapp. Da das Tier einen Ring mit gut erkennbarer Aufschrift trägt, konnte er herausfinden, dass es zu einem Projekt (dessen Name und Homepage ebenfalls auf dem Ring zu erkennen sind) gehört. Das Tier stammt aus dem europäischen LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung des seit dem Mittelalter bei uns ausgestorbenen Waldrapp. Der Waldrapp hier heißt Wichtel und gehört zu einer Kolonie in Überlingen. Er ist 1 Jahr alt, hat den Winter in der Schweiz verbracht und war anschließend in Frankreich in Grenoble gesehen worden. Ob es ihn jetzt wieder nach Überlingen zieht, bleibt abzuwarten.

Bilder: NABU Teck D. Ilg

 

 

 

Mauerläufer bei Lenningen gesichtet

Als eine ornithologische Sensation ist es zu werten, dass dieser Tage an einer Felswand im Lenninger Tal ein Mauerläufer (Tichodroma muraria) gesichtet wurde. Eine genauere Ortsangabe wird vermieden, denn es sollen Hobbyfotografen ferngehalten werden. Der Mauerläufer ist ein unauffälliger Vogel von der Größe eines Kleibers. Normalerweise ist er in seiner Verbreitung in Deutschland fast ausschließlich auf den Alpenraum beschränkt. Man bemerkt ihn dort als einzigen Vertreter seiner Familie nur in kargen unwirtschaftlichen Gegenden und dort auch nur spärlich. Wenn man schon das Glück hat, einen einzigen zu entdecken, wird man kaum noch mehrere sehen können, da sie nur vereinzelt und in geringer Dichte leben. Falls man ihn jedoch entdeckt, meist beim Anflug, beeindruckt er mit seinen Kletterkünsten, die es ihm erlauben, sogar die steilsten Felswände zu erklimmen. An ihnen kletternd fallen Mauerläufer durch ihr grau-schwarzes Gefieder kaum auf. Nur bei ausgebreiteten Flügeln oder im Flug blitzt die rot-schwarze Färbung der rundlichen Flügel auf. Die Geschlechter können anhand der Färbung von Brust und Kehle im Prachtkleid unterschieden werden. Bei den Männchen ist dieser Bereich schwarz, bei den Weibchen weiß gefärbt. Sie sind Jahresvögel, die keine gerichteten Zugbewegungen vollziehen. Im Winter weichen jedoch Tiere höherer Lagen in tiefere Bereiche aus. Aus diesem Grunde könnte dieser hier fotografierte Mauerläufer zu uns gelangt sein.

Bilder und Text: Christian Schöttner