Schwalben

Rauchschwalbe                                                                                  Mehlschwalbe

Bild: NABU/Klemens Karkow                                                                                                      Bild: NABU/Fotonatur

 

 

 

Dettingen: Das Schwalbenhaus ist verlegt

Im März 2019 hatten wir es auf den gut gemeinten Vorschlag von unserem Bürgermeister Herrn Haußmann in den Grünstreifen hinter den Altglas-Containern an der Kanalstr. aufgestellt, weil das Bauernhaus Hintere Str. 113 abgerissen wurde und dadurch 20 Mehlschwalbennester ebenfalls wegfielen. Es sollte dadurch eine Ersatz-Nistmöglichkeit für die eleganten Flieger geschaffen werden. Doch leider wurde kein einziges der vielen Kunstnester angenommen. Wir warteten 4 Jahre lang auf sie, versuchten vergebens, sie mit ihrem eigenen Gezwitscher über einen Lautsprecher anzulocken, aber alle Mühe war vergebens. Wir nehmen an, dass das ständige Rauschen des Wehres dahinter zu laut war und sie deshalb fern blieben. Oder störten sie die Container? Sie konnten es uns nicht zu zwitschern.

 

Also galt es für uns, einen neuen Standort zu suchen. Er sollte in der Nähe von bestehenden Mehlschwalbennestern sein, so dass sie die neue Kolonie sofort bemerken. Auch sollte der Stahlmast dort stehen, wo er gut aufgestellt werden kann und wo man stets mit einer Leiter gefahrlos zu Reinigungszwecken an die Nester ran kommt. Bei dieser Suche bot sich Herr Gerhard Maier an, das Schwalbenhaus vor seinem Elternhaus in der Hinteren Str. 8 aufzustellen. Hier sind schon einige Schwalbennester vorhanden und die Chance, dass es hier angenommen wird, ist da besonders groß.

 

Wir holten Erkundigungen von Experten dazu ein und alle gaben uns Hoffnung, dass wir es versuchen sollen. Am 17.02.2024 folgte nun die Umsetzung durch Heinz Schöttner, seinen Schwiegersohn Danny Holländer und sein Sohn Christian. Zusammen mit dem Einsatz eines kleinen Baggers und eines LKW’s mit Kran ging das Vorhaben recht schnell von statten. Wir danken in erster Linie Herrn Gerhard Maier für die Bereitstellung des Platzes. Und auch vielen Dank an die Firma Luczky-Bauunternehmung für den Maschineneinsatz. Und natürlich auch ein großes Danke an die beiden Helfer sowie an Heinz Schöttner für die Initiative der Umsetzung! Nun heißt es abwarten, wie sich die Schwalben verhalten, wenn sie zurückkommen. Wir hoffen alle sehr, dass sie in erster Linie ihre alten Nester an der Hauswand wieder annehmen und später nach und nach das Schwalbenhaus besiedeln.

 

Alle Nachbarn bitten wir um Nachsicht, wenn der Lärm zu viel werden sollte oder wenn ein paar Kotspritzer an der Hauswand landen sollten. Bitte bedenken Sie, die Mehlschwalbe ist gefährdet: Ihr Bestand geht stetig zurück. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle: illegale Zerstörung von Nestern, Vergrämungsmaßnahmen an Häusern, Insektenschwund. Moderne Architektur macht es den Schwalben oft unmöglich, ihre Nester zu bauen. Und dabei sind sie äußerst nützlich, denn sie ernähren sich ausschließlich von Fluginsekten wie Fliegen, Mücken und Blattläusen u.ä.

Bilder: Renate Schöttner

 

 

NABU/Winfried Rusch
NABU/Winfried Rusch

 

Schwalben willkommen heißen: Mitmachen bei der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“

 

 

 

Jedes Jahr im April und Mai kehren Mehl- und Rauchschwalben aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten zurück, um in unseren Dörfern und Städten zu brüten. „Wo Schwalben am Haus wohnen, geht das Glück nicht verloren“, heißt es in einem alten deutschen Sprichwort.

 

Auch hier werden die ortstreuen Mehl- und Rauchschwalben ihre Brutplätze wieder beziehen. Dafür mussten die Langstreckenzieher teils mehr als 12.000 Flugkilometer hinter sich bringen. Diese unglaubliche Leistung der nur zwölf bis 18 Zentimeter großen Vögel gehört belohnt. Mit Nistplätzen und einer attraktiven, insektenreichen Natur kann man den Frühlingsboten zu einem guten Start in die Brutsaison verhelfen.

 

Doch so zahlreich wie früher sind die Schwalben nicht mehr. Ihre Zahl geht seit vielen Jahren zurück. Eine der Hauptursachen ist der Verlust an Brutmöglichkeiten. In Dörfern und Städten verschwinden zusehends Nester durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden.

 

Doch jeder kann mit dem Anbringen von Kunstnestern Schwalben unterstützen. Zu beachten ist bei den Mehlschwalben, dass die Nester direkt unter einem Dachvorsprung angebracht werden, ein freier Anflug gewährleistet ist und keine Bäume und Sträucher in unmittelbarer Nähe der Nester stehen. Um Verschmutzungen am Boden zu vermeiden, können Bretter unter den Nestern angebracht werden. Diese sollten jedoch einen Abstand von mind. 60 cm haben, damit Raubvögel sie nicht als Ansitz nutzen können um junge Schwalben aus den Nestern zu holen.

 

Gemeinsamer Appell: Hoftor auf für Schwalben

 

Speziell Landwirtinnen und Landwirte ruft der NABU auf, den Schwalben ihr Hoftor zu öffnen. Die Rauchschwalbe, gut erkennbar an ihren langen Schwanzspießen und der braunroten Färbung an Kehle und Stirn, nistet dort gern in Ställen und Scheunen. Jedoch machen der Insektenschwund, verstärkte Hygieneanforderungen in Ställen und die starke Versiegelung der Landschaft den Vögeln zu schaffen.

 

Schwalbenhilfe ganz praktisch

 

Ob Haus oder Hof – wer die Möglichkeit hat, sollte Schwalben unterstützen – mit einheimischen Pflanzen, die mehr Insekten und damit indirekt Schwalben Nahrung bieten, mit Lehmpfützen als Quelle für Baumaterial und mit Toleranz gegenüber ihren Nistplätzen an Gebäuden.

 

 

Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ macht der NABU seit vielen Jahren auf die Not der Schwalben aufmerksam. Menschen, die sich für Schwalben engagieren und Kunstnester anbringen, werden vom NABU deshalb mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet. Bewerben können sich Hausbesitzer, unter www.NABU-BW.de/schwalbenfreundlicheshaus oder direkt bei der NABU-Gruppe Teck unter info@nabu- teck.de.

 

Der NABU Teck setzt sich in den vergangenen Jahren stark für unsere Schwalben ein. Nachstehend finden Sie einige Beispiele für unser Engagement, über die der Teckbote berichtet hatte. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

 

 

 

Teckbote vom 13.04.2021

 

Teckbote vom 15.09.2020

 

Teckbote vom 17.09.2019

 

Teckbote vom 02.04.2019

 

Teckbote vom 11.10.2018